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Barbara Linnenbrügger: etwas tun, an dem die Seele reift

Juliane Brumberg in bzw-weiterdenken.de

„Bist Du Feministin?“ „Na, was denn sonst?“

Biografisches
Inhaltliches Selbstverständis meiner Arbeit
Methoden und Gestaltung

Biografisches

Kindheit in den 50er Jahres des Wiederaufbaus, Jugend in den wilden 60ern mit Beatles und Flower-Power und erwachsen im Aufbruch der 68er-Generation, im K-Gruppen Wirrwarr und in der Frauenbewegung.

Meine persönliche und soziale Entwicklung ist geprägt von einer großen Offenheit für die Menschen, die mir begegnen, um in intensivem Kontakt und Dialog voneinander zu lernen und miteinander zu reifen.
Die Bereitschaft, den Gefühlen und der Intuition zu folgen und aus dem, was mir begegnet zu lernen, haben meinen Lebensweg entscheidend geprägt.

Meine beruflichen Qualifikationen bieten ein breites Spektrum pädagogischer Ausbildungen. Berufserfahrungen erstrecken sich von Sozialarbeit in staatlicher Verwaltung, frauenpolitischer Projektarbeit über universitäre Lehrtätigkeit bis hin zu Personalarbeit im Wirtschaftsunternehmen.

Mein Herz hängt aber schon seit den 70er Jahren an der Arbeit mit Frauen und Mädchen. Inhaltlich gestalteten sich die Schwerpunkte immer deutlicher im spirituellen Bereich heraus.
Diese Entwicklung wurde dadurch angestoßen und unterstützt, dass sich in den letzten Jahren verschiedene Situationen ergaben, in denen ich mich gefordert sah, für aktuelle Anlässe ein Ritual, eine Rede oder eine Zeremonie zu gestalten. In diesen Situationen habe ich erfahren, wie wichtig und wertvoll diese Arbeit ist und wie sehr sie meinem tiefsten Wesen entspricht.

Inhaltliches Selbstverständnis meiner Arbeit

Mir ist es ein Anliegen, mit meiner Arbeit Frauenkraft und Frauenmacht auf dem Hintergrund eines Selbsterfahrungsprozesses zur Entfaltung zu bringen, sodass Frauen sich in die symbolische Ordnung menschlichen Wirkens in dieser Welt einschreiben und aktiv Handelnde bleiben und werden.
Gegenseitige Achtung und Würdigung im Bewusstsein, dass wir alle Teil eines großen Ganzen sind, sind die Grundlagen des Zusammenspiels.
Indem wir die in uns ruhenden Potentiale, Talente und Fähigkeiten wahrnehmen und entfalten, übernehmen wir Verantwortung für uns selbst und tragen unseren natürlichen Teil zu Wachstum und Reife dieser Welt bei. Wir können nur den inneren Zugang dazu verlieren, so wie wir ihn auch in jedem Moment wieder finden können. Uns selbst und andere in Liebe anzunehmen und auf diesem Weg zu unterstützen, ist für mich der Kern spiritueller Arbeit. Quellen meines Wirkens finden sich vorrangig in feministischer Tradition.

Meine Arbeit ist nicht an eine Religion oder festgelegte Tradition gebunden. Solange gegenseitige Achtung und Toleranz die Haltung prägen, können alle teilnehmen.

Methoden und Gestaltung

Meine Arbeit gestalte ich auf der Grundlage begleiteter Selbsterfahrung in Selbstverantwortung jeder TeilnehmerIn.
Der Selbsterfahrungsansatz orientiert sich vorrangig am Wohlbefinden und nicht am Leid. Die Selbstverantwortung verweist zudem auf die Qualität der Interaktion und Beziehungsstruktur unter den Teilnehmerinnen, wie auch zwischen den Teilnehmerinnen und mir als Lehrender.

Meine Arbeit ist mit der Idee der Frauenbefreiung verbunden. Sie folgt den Prinzipien der >Parteilichkeit< und der >angestrebten Hierarchiefreiheit<. Sie sucht weibliche Sichtweisen zu entwickeln, ist Prozessorientierung und ich verstehe sie nicht als Kompensationsprozess.

Ich strebe an, die Beziehungen der Frauen untereinander zu verändern, so dass - abseits des Konkurrenzverhältnisses - unterschiedliche Beziehungsaspekte zwischen Frauen lebbar werden. Basis ist die Achtung vor dem weiblichen Geschlecht.
Vor diesem Hintergrund können Frauen sich in der anderen >spiegeln<, sich von der anderen unterscheiden lernen, in der anderen ein >mehr< erkennen.
Veränderungen auf der Ebene der Wahrnehmungs-, Einstellungs- und Handlungsstrukturen werden nicht von >außen< an die Frau herangetragen, sondern werden durch den Selbsterfahrungsprozess angestoßen und setzen somit immer an etwas bei der Frau Vorhandenem an.

Wunderbare Bücher zum Thema:
Kolk, Sylvia;
Von der Selbsterfahrung über die Selbsterkenntnis zur Einsicht - Ein Befreiungsweg im Kontext feministischer Bildungsarbeit; Bielefeld 1994
Starrett, Barbara; Ich träume weiblich, München 1978
Libreria delle donne di Milano; Wie weibliche Freiheit entsteht ? Eine neue politische Praxis; Berlin 1988

 

etwas tun, an dem die Seele reift