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Barbara Linnenbrügger: etwas tun, an dem die Seele reift




Im November 2007
war

Antje Schrupp 

zu einem Tag zum philosophieren bei uns im Odenwald.  
Zeit ist zum hören, reden, diskutieren, die eigene Meinung hinterfragen ?

Unser Thema:

Was ist weiblich?

Weiblichkeit galt im westlichen Denken lange als natürliches Phänomen, das seine Ursachen in den Genen, den Hirnstrukturen oder der Evolution hat ? ein Biologismus, der gegenwärtig eine fatale Renaissance erlebt, vor allem, weil er auch für viele Frauen attraktiv zu sein scheint. Dem setzten Feministinnen meist einen dekonstuktivistischen Ansatz entgegen, sie interpretierten Weiblichkeit also nicht als natürliches Phänomen, sondern als gesellschaftliches Konstrukt, als Folge von  Konditionierungen: die Erziehung, die Sozialisation, das Patriarchat.
Beiden Vorstellungen gemeinsam ist jedoch, dass sie Weiblichkeit in Abhängigkeit vom Männlichen denken: als etwas, das das Männliche komplementär ergänzt, sein Gegenteil ist, oder aber ihm gleicht. Genau genommen war die westliche Kultur deshalb niemals zweigeschlechtlich, denn das Männliche war die Norm, von der das Weibliche entweder abweicht oder an die es sich angleicht.
Die Liebe der Frauen zur Freiheit stellt aber diese Sichtweise in Frage. Denn weder lässt sich das Frausein aus dem Mannsein ableiten (dann gäbe es nämlich keine Freiheit), noch lösen sich die Geschlechter in ein allgemeines Menschsein auf (dann gäbe es nämlich keine Frauen).
Es geht deshalb in diesem Workshop darum, an einer freien Bedeutung der weiblichen Differenz zu arbeiten, sie als kulturelles Phänomen zu verstehen, das nicht die Folge externer Festlegungen ist, sondern ein Ausdruck des freien Handelns von Frauen. Dieses überwindet die falschen Alternativen von Freiheit und Abhängigkeit, von Gesellschaftlichkeit und Körperlichkeit, von Harmonie und Konflikt.